Das American Paint Horse

Anfang der 1960-er Jahre gründeten American Paint Horse Züchter in Texas die American Paint Quarter Association und bereits ein Jahr später gründete sich ebenfalls in Texas die American Paint Stock Horse Association. Im Jahr 1962 schlossen sich die beiden Verbände unter dem Namen American Paint Horse Association zusammen.

Grund hierfür war, dass Pferde der Rasse American Quarter Horse teilweise Scheckenvererber waren, die in die Zuchtbücher der American Quarter Horse Association nicht eingetragen wurden.

Seit über 50 Jahren führt die American Paint Horse Association mit Sitz in Forth Worth, USA, das Zuchtbuch der Rasse American Paint Horse und registrierte bis heute über 1.000.000 American Paint Horses.

American Quarter Horse, wie auch das Englische Vollblut sind seit dieser Zeit als Veredelerrasse zugelassen, Anpaarungen dieser Rassen untereinander sind jedoch nicht eintragungsberechtigt.

Durch die europäische gesetzliche Verpflichtung ein Ursprungszuchtbuch einer jeden Rasse, die in Europa gezüchtet wird, zu etablieren, entschloss sich der Paint Horse Club Germany 2013 das Ursprungszuchtbuch der Rasse American Paint Horse zu führen, um die Rassestandards dieser einzigartigen Rasse im Sinne der APHA zu bewahren und den Zuchtfortschritt in Europa zu gewährleisten.

Rassemerkmale

  • Herkunft: Nordamerika
  • Größe: 142 – 165 cm Widerristhöhe (Stockmaß), angestrebte Idealmaße
  • Gebäude:
    • Kopf: kurz, keilförmig, kleine feste Maulpartie, starke Ganaschen bei hoher Ganaschenfreiheit, gerade Nasenlinie, breite Stirn, große freundliche Augen, kleine feingeformte Ohren
    • Hals: leicht im Genickansatz, genügend lang, beweglich
    • Körper: eher dem Quadrattyp angenähert, mit langer, schräger Schulter, kurzem Rücken, langer Kruppe; gut ausgeprägter, nicht zu hoher Widerrist, der weit in den Rücken hineinreicht; genügend Brustbreite; nicht zu lange Beine; starke Bemuskelung, besonders an der Hinterhand
  • Fundament: trocken, korrekt, nicht zu kleine Gelenke, kurze Röhrbeine, harte Hufe
  • Gliedmaßen: Die Beine sollen gerade sein, damit die Lastabnahme des Körpergewichts von oben nach unten in einer geraden Linie erfolgt, so dass alle Gelenke gleichmäßig belastet werden.
    • Vorderbeine: Ellenbogengelenk bzw. Unterarm, Vorderfußwurzelgelenk, Vorderröhre und Fesselgelenk müssen in einer lotrechten Stellung zueinander stehen.
    • Hinterbeine: Sitzbeinhöcker, Sprunggelenk, Hinterröhre und Fesselgelenk müssen in einer lotrechten Stellung zueinander stehen.
  • Bewegungsablauf: elastisch mit guter Rückentätigkeit, korrekt, taktmäßig, mit gutem Schub aus der Hinterhand

Interieur des American Paint Horses

Das American Paint Horse zeichnet sich durch seinen ruhigen und gelassenen Charakter, sein freundliches Wesen, das angenehme Temperament, seinen Arbeitswillen und Einsatzbereitschaft aus.

Sie sind robust und unkompliziert in der Haltung und vielfältig einsetzbar, jedoch besonders geeignet für den Einsatz im Westernreitsport. Das American Paint Horse ist somit ein Turnier-, Freizeit-, und Familienpferd.

Die Färbung des Paint Horses

Bei den Scheckungen unterscheidet man Tobiano, Overo und Tovero. Die einfarbigen werden Solid Paint Bred genannt.

  • Overo Pattern: Beim Overo kreuzt der weiße Anteil der Scheckung nicht den Rücken, sie geht vom Bauch aufwärts und kann unregelmäßig, geflammt oder gezackt sein. Typische Merkmale sind auch eine Laterne, dunkle Gliedmaßen und häufig auch blaue Augen (Fischaugen).
  • Tobiano Pattern: Die weiße Fellzeichnung geht meist vom Rücken aus und darf die Rückenlinie kreuzen. Die Scheckung ist oftmals regelmäßig und groß. Die Scheckung gibt es auf allen Grundfarben (z. B. black, grey, sorrel, brown, bay).
  • Tovero Pattern: Beim Tovero sind sowohl Merkmale der Overo- als auch der Tobianoscheckung erkennbar.
  • Sabino Pattern
  • Solid Paint Bred: Solid Paint Breds (SPB), also American Paint Horses ohne eine Scheckenzeichnung werden bei der APHA in einem gesonderten, aber gleichberechtigten Zuchtregister eingetragen. Da diese Pferde phänotypisch keine Scheckung haben, aber genotypisch an ihre Nachkommen eine Scheckung vererben können, kann dessen Nachzucht, bei entsprechender Mindestanforderung an eine Scheckung, in das reguläre Zuchtbuch eingetragen werden. Die Mindestmerkmale sind im APHA Rulebook definiert. Solids Paint Breds werden in der Zucht (Stuten- und Fohlenschauen, sowie Hengstkörungen) gleichranging behandelt. Bei Tunieren der APHA schreibt diese extra Klassen für Solid Paint Breds aus.

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